Kaum bei den Schwiegereltern angekommen, hieß es auch schon: "Wir müssen Marmelade machen."
Ähm, ja, okayyyyyyy...
Aber klar, bei zwei Kisten frischer Pfirsiche bleibt einem ja auch kaum etwas anderes übrig, als sie möglichst schnell irgendwie haltbar zu machen, will man nicht innerhalb kürzester Zeit einen Großteil entsorgen.
Also begann Tag 1 unseres Urlaubs für mich damit, dass ich mit Schwigermuttern in der Küche stand und kiloweise köstlich duftende Pfirsiche schälte und schnippelte, während meine drei Kerle auf dem Boot eines Bekannten übers Meer schipperten.
Mag jetzt erstmal blöd klingen, aber ganz ehrlich, mir war es wichtiger, ausschlafen zu dürfen, als schon um 8 Uhr morgens an Bord zu gehen!
Und als ich mich dann irgendwann so kurz nach 9 aus dem Bett wälzte, hatte die Schwiemu auch schon die erste Sorte Marmelade (Birne-Ingwer) fertig, und es zog ein himmlischer Duft durchs Haus, dem ich es vermutlich verdanke, überhaupt aufgewacht zu sein!
Dieses Rezept werdet ihr aber an anderer Stelle noch von mir bekommen, denn das ist wirklich hammermäßig gut!
Zurück zu den Pfirsichen...
Die waren einfach zu gut, als dass man sie mit irgendetwas hätte mischen können/müssen/sollen, weshalb es sich zwar um eine ganz simple Marmelade handelt, die jedoch geschmacklich durchaus mit exotischen Kombis mithalten kann.
Es ist nunmal so: Je besser das Obst, desto weniger Schnickschnack braucht's!
Hier also quasi DAS Marmeladen-Grundrezept:
Auf 1 kg Obst kommt 1 kg Zucker. Oder aber man mischt im Verhältnis 2:1, d.h. halb soviel Zucker wie Früchte, oder eben im Verhältnis 3:1. Wir Deutschen können uns ja glücklich schätzen, dass es bei uns fertigen Gelierzucker zu kaufen gibt, damit geht das Marmeladekochen ruckizucki und hat man es einmal gemacht, kann kaum mehr etwas schief gehen. Hier in Italien gibt es so etwas nämlich nicht, da muss man dann normalen Zucker extra mit einem Geliermittel mischen, was auch keine große Arbeit ist, aber naja...
Ich schälte und schnippelte also etwas über 3 kg weiße und gelbe Pfirsiche, wobei es hieß:
Die schönen in den Obstsalat, die anderen für die Marmelad'.
Anschließend kamen die Marmeladenpfirsiche in einen riesigen Topf und wurden erstmal weichgekocht.
Danach drehte ich sie durch die Flotte Lotte, damit keine allzugroßen Fruchtstücke blieben, es gibt schließlich Menschen, die nur Sachen essen, wo man nicht mehr erkennen kann, was es ursprünglich mal war.
Das Pfirsichpüree kam wieder zurück in den großen Topf, dann mischte ich das italienische Geliermittel Fruttapec 3:1 mit 1 kg Zucker darunter und kochte alles unter ständigem Rühren kurz auf, bis es zu gelieren begann. (Für die Gelierprobe einfach einen Teelöffel Marmelade auf einen kleinen Teller geben und die Konsistenz testen.)
Fertige Marmelade in sterile Einmachgläser mit Schraubdeckel füllen und für 5 Minuten auf den Kopf stellen (nicht auf meinen natürlich :-P). Das wars auch schon.
Und jetzt habe ich hier jeden Morgen die Qual der Wahl: Pfirsich oder Birne-Ingwer oder gar zwei Brote zum Frühstück? ;-)
Es grüßt euch herzlichst ein freches Früchtchen,
die Therry
Vielen, vielen Dank für deinen lieben Kommentar :)
AntwortenLöschenIch hoffe ich schaffe es jetzt doch regelmäßiger ein paar Sätze online zu stellen - oder zumindest mein Leben wieder etwas mehr fotografisch zu begleiten.
Vielen Dank für die aufbauenden Worte!
Wünsch Dir einen guten Wochenstart und viel Sonne,
Viele Grüße,
Sienna :)